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Fussenegger gewinnt Anerkennungspreis

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Fussenegger gewinnt Anerkennungspreis

Der Vorarlberger Kulturpreis wurde 2018 zum vierten Mal ausgeschrieben und ist heuer der Sparte Film gewidmet. Durch ein Auswahlverfahren der erweiterten Kunstkommission des Landes wurden der Drehbuchautor, Regisseur, Produzent und Fotograf Philipp Fussenegger, der Regisseur, Drehbuch- und Hörspielautor Felix Kalaivanan, die Künstlerin, Filmemacherin und Fotografin Claudia Larcher, die Filmemacherin und bildende Künstlerin Veronika Schubert und die Kamerafrau und Regisseurin Marie-Thérèse Zumtobel nominiert.

Die international besetzte Jury mit Sebastian Höglinger, dem Direktor der Diagonale, des Festival des österreichischen Films, sowie der Journalistin und Filmkritikerin Sonia Neufeld und der Festivalleiterin der Kurzfilmwoche Regensburg Insa Wiese bewerteten die filmischen Beiträge im Rahmen der ORF-Präsentation und ermittelten schließlich die Preisträgerin und Preisträger. Ausschlaggebend für den Entscheidungsprozess waren vor allem Entwicklungspotenziale und Zukunftsperspektiven.

Mit den Anerkennungspreisen von 2.500 Euro, die im Rahmen des Vorarlberger Kulturpreises vergeben werden, werden heuer Philipp Fussenegger und Felix Kalaivanan gewürdigt.

Philipp Fussenegger (Jg. 1985) betätigte sich nach einer Ausbildung am Klassischen Klavier zunächst als Fotograf und Texter in der Werbebranche, bevor er 2010 sein Regiestudium in Salzburg abschloss und anschließend an der Kölner Kunsthochschule für Medien aufgenommen wurde. Fussenegger ist eine schillernde Figur. Seine glitzernde Glamrock-Ästhetik und sein Spitzname „Prinz Philipp” verweisen auf eine leidenschaftliche Vorliebe für Show und Unterhaltung – auch wenn man sich von diesem ersten Eindruck nicht täuschen lassen sollte. „Ich benutze meinen Körper als Kommunikationsmedium und als Kunstwerk”, meinte der junge Drehbuchautor, Regisseur und Produzent in einem Interview mit dem „akzent”-Magazin. Dabei gehe es ihm nicht zuletzt darum, Gender-Stereotype zu hinterfragen und sich für Respekt gegenüber Mitmenschen und „dem Anderen” einzusetzen.

Laudatorin Insa Wiese: „Keine Geste, keine Geschichte scheint für den Nominierten zu groß, keine Widerstände, seien sie finanzieller Natur oder aktiv von Förderer- oder Produzentenseite artikuliert, scheinen unüberwindbar. Mal aus der Perspektive der Regie, mal in der Rolle des Produzenten zeichnet der Nominierte für narrative wie dokumentarische Projekte in Österreich, Deutschland oder den USA verantwortlich.

Vor allem und insbesondere im Umgang mit den häufig autobiografisch gefärbten Stoffen, die sich souverän über Genrezuweisungen hinwegsetzen und unterschiedlichste Tonalitäten anstimmen. Mit einer gesunden Brise Frechheit und Größenwahn steht der Nominierte für ein Kino, das sich selbst nie genug ist und das bildgewaltig und mit Hang zum kontrollierten Pathos von Abhängigkeiten und Empowerment erzählt. Ein Kino wider die Schubladisierung. Ein Kino der Möglichkeiten – streitbar und glitzernd.“

Mit dem mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis wird dieses Jahr Claudia Larcher ausgezeichnet.

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